Category: Erinnern, Hannoverscher Bahnhof, NS

Am 18. März 2017 haben wir am Hannoverschen Bahnhof in der HafenCity an die Menschen erinnert, die von dort in KZs verschleppt wurden. Nur wenige Hamburger*innen wissen, dass in diesem bonzigen Neubauviertel ein Ort versteckt liegt, von dem über 7600 Juden, Jüdinnen, Sinti und Roma in die KZs der Nazis verschleppt wurden. Wir haben den Ort mit Transparenten, Stencils und Blumen verschönert und so versucht, den Ort sichtbarer zu machen, um vorbeikommende darauf aufmerksam zu machen, dass auch dieses nagelneue Viertel eine grausame Geschichte hat. Ausserdem haben wir Flyer an Spaziergänger*innen verteilt und in den umliegenden Läden ausgelegt. Es hat einige interessante Gespräche mit Anwohner*innen, Passant*innen und Ladeninhaber*innen gegeben. Einige hatten schon von der Geschichte der Verschleppten gehört, Andere hörten zum ersten Mal davon, aber Alle waren schockiert, dass der Ort bis jetzt so wenig Beachtung bekommen hat. Wir haben uns sehr über das große Interesse unter den Menschen im Viertel gefreut. Das Erinnern an die Grausamkeiten der Vergangenheit ist der erste Schritt, um beschissenen Situationen auch in der Gegenwart eine solidarische Alternative entgegenzusetzen.

Erinnern ist Widerstand. Kein Vergeben, kein Vergessen!

 

Im Laufe des Jahres 2017 plant die Kulturbehörde mit der Gedenkstätte Neungamme zusammen die Einweihung eines Pavillons mit Daueraustellung, um an dieses schreckliche Kapitel der Geschichte in der HafenCity zu erinnern.

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